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Kurskategorie Advanced
Kurs

Die natürliche Wiederherstellung zwischen Ästhetik und Funktion
Modularer praktischer Intensivkurs (Modul I)

Basiskurs

Kurs PM1Dr. Siegfried Marquardt, ZTM Udo Plaster

Ästhetische und funktionelle Analyse als sicheres, voraussagbares, prätherapeutisches Konzept - entsprechen traditionelle Übertragungstechniken den anatomischen Gesetzmäßigkeiten?

Zur Vorbereitung und Planung einer Versorgung sollten zahlreiche Informationen über die Gegebenheiten des Patienten zusammengetragen werden, um erfolgreich agieren zu können. Neben den ästhetischen Fragen zu Farbe und Form sind für den funktionellen Bereich die anatomischen Gegebenheiten wie Asymmetrien, skelettale Mitte, Patientenmitte, Okklusionslinienverlauf, Speekurve, skelettale Klassen usw. zuverlässige Hinweise, die reproduzierbar abgegriffen werden sollten und in die Arbeit integriert werden müssen. Diese Angaben sind nicht nur maßgeblich an der Ästhetik, sondern auch an der Funktion einer prothetischen Versorgung beteiligt. Ohne sie sind Planung, Wax-up und erst recht eine Versorgung eher zufällig erfolgreich. Woran soll man sich halten, wenn man nicht weiß, wo man hinsehen muss bzw. was es überhaupt zu sehen gibt? Aber sind diese Parameter mit den klassischen Übertragungsmöglichkeiten im analogen oder virtuellen Artikulator überhaupt darstell- bzw. nachvollziehbar? Sind diese Parameter durch die Übertragung auch identisch mit dem Patienten? Müssen bisherige Dogmen überdacht werden? Können funktionelle Fehlentwicklungen und restaurative Misserfolge reproduzierbar vermieden werden?

Funktionelle Herausforderungen in der rekonstruktiven Zahnheilkunde

Zusätzlich werden wir in unserem Praxisalltag vermehrt mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Patienten beklagen sich über ein stressreiches Leben und können in diesem Zusammenhang begleitende Rücken- und Nackenbeschwerden nicht einordnen. Zudem zeigen ihre Zähne ausgeprägte Abnutzungserscheinungen und Abplatzungen (Chipping). Wenn in solchen Fällen harte und unflexible Vollkeramik und / oder Implantate zur Anwendung kommen, so sind bei funktionellen Dysfunktionen weitere Probleme in den Kiefergelenken und an orthopädischen Rotationszentren vorprogrammiert. Nicht nur alltägliche Erfahrungen und langjährige Entwicklungen, auch zahlreiche Studien untermauern, dass ein Umdenken sinnvoll erscheint.

Die anatomisch reale Übertragung der Patientenkiefer zur natürlichen Wiederherstellung der Kaufunktion und Ästhetik ist eine ständige Herausforderung für den Behandler, vor allem aber auch für den Zahntechniker. Alternativ zu den gängigen, traditionellen Übertragungstechniken rückt mit dem Fortschritt der digitalen Zahnmedizin die Möglichkeit immer mehr in den Vordergrund sowohl funktionelle als auch ästhetisch wichtige anatomische Referenzen realgenau auf den Zahntechnischen Arbeitsplatz zu übermitteln. Der digitale Workflow erleichtert dabei das Vorgehen deutlich.

Die modularen Kurse werden genau darüber Auskunft geben und die neuen Erkenntnisse unter praktischen wie wissenschaftlichen Aspekten diskutieren und aufzeigen, dass Ästhetik und Funktion im Vorfeld einer Behandlung mit dem sogenannten PlaneSystem reproduzierbar und einfach geplant werden können.

Anhand von zahlreichen Fällen, eigenen Modellen und Live-Patienten werden die Zusammenhänge zwischen Verlust der vertikalen Dimension, orthopädischen Beschwerden und physiotherapeutischen Notwendigkeiten aufgezeigt. Es wird Schritt für Schritt erklärt, wie der Zahnarzt einfache Fälle aber auch komplexe Fälle mit funktionellen Defiziten unter Beachtung der biologischen Gesetzmäßigkeiten erkennen, diagnostizieren und therapieren kann.

Zielgruppe

Zahnärzte, Prothetiker, Assistenten


Termin

Freitag, 01. März 2019, 13.00 Uhr - 19.00 Uhr
Samstag, 02. März 2019, 09.00 Uhr - 17.00 Uhr


Ort

Z.a.T. Fortbildungs GmbH, Adelhofstraße 1, Tegernsee


Dr. Siegfried Marquardt

Dr. Siegfried Marquardt , Tegernsee • Studium und Approbation an der LMU München. Seit 1996 eigene Praxis mit Schwerpunkt Parodontologie, Implantologie, Perioprothetik, ästhetische und funktionelle Zahnmedizin. Gründer und GF der Z.a.T. Fortbildungs GmbH. 2001 erster Spezialist in Deutschland für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ) sowie Spezialist für Implantologie (BDIZ-EDI, EDA). Internationaler Referent auf den Gebieten der ästhetisch-funktionellen Zahnmedizin und Implantologie. Mitglied AAP, DGI, DGP, EAED (aktiv), DGÄZ. Mitglied und Gründer des SSC Tegernsee. Dozent der APW/DGZMK sowie des Masterstudiengangs der DGÄZ/Uni Greifswald. Vizepräsident der DGÄZ und Kongresspräsident des IFED World-Congress 2013.

ZTM Udo Plaster

ZTM Udo Plaster , Nürnberg • Meisterprüfung 1997 und Gründung des Labors Plaster Dental-Technik. Tätigkeitsschwerpunkt: Ästhetischfunktioneller Zahnersatz, ganzheitlich gefertigt. Referent im In- und Ausland, vor allem zu den Themen Gnathologie und Keramik-Restaurationen (Bester Vortrag 2007 ADT - Jahrestagung). Erfinder des PlaneSystems. 2011 Entwicklung "VisualFunction"-2013. Entwicklung "PlaneSystem" (patentiert) in Zusammenarbeit mit Zirkonzahn (analoger & virtueller Artikulator) - PlaneAnalyser-Zirkonzahn-Zebris. 2016 1 Platz "Smile Award" / Ivoclar. Dozent des Masterstudiengangs der Uni Greifswald Digitale Dentaltechnologie.


Themen

Neben einer zielgerichteten Kommunikation ist es wichtig, das Auge zu schulen. Der Patient darf nicht auf seine Zähne reduziert, sondern es muss vielmehr die gesamte Situation berücksichtigt werden. Dazu gehören neben der Zahnfarbe oder der Ist-Situation (schwarze Kronenränder oder ähnliche ästhetische Defizite), die Linienfindung (z. B. skelettale Mitte), der Überlastungsgrad der Zähne, aber auch die Kopfhaltung und die Muskulatur des Patienten, die Aufschluss und Hinweise auf funktionelle Defizite geben. Die Beantwortung wichtiger Fragen für eine erfolgreiche Restauration im Zusammenspiel zwischen Zahnarzt und Zahntechniker stehen im Mittelpunkt des Modul I:

  • Weist der Patient irgendwelche Kompensationen in seiner Gestik, Mimik, Haltung auf? Wenn ja, wie können diese richtig dokumentiert werden?
  • Auf welcher „Ebene“ befindet sich diese Kompensation (muskulär, skelettal)?
  • Ist dem Patient diese Kompensation bewusst (das heißt sind Beschwerden oder Symptome vorhanden)?
  • Gibt es sichtbare Ursachen (Bisshöhenverlust, Zahnverlust, Bisspositionsverlust und so weiter)?
  • Welche Folgen können entstehen (Überbelastung einzelner Zähne oder statische Probleme im muskulären oder skelettalen Bereich)?
  • Welcher Umgang mit der Kauebene ist erfolgsversprechend und reproduzierbar?
  • Wie werden Modelle richtig analysiert und wie die natürliche Position von Ober- und Unterkiefer im Artikulator gleichgeschaltet?
  • Welche Ebenen sind anatomisch relevant und wie kann eine genaue Registrierung erfolgen, die den anatomischen Parametern des Patienten entspricht?
  • Welche Zusammenhänge zwischen Höhe, Mitte, Ebene und natürlicher Kopfhaltung (NHP) sind relevant?
  • Welche Registraturmethode ist reproduzierbar und entspricht den anatomischen Vorgaben?
  • Welchen Einfluß hat die KFO für die skelettale Mitte?

Besonderheit
des Kurses

Durch die Referentenkombination werden beide Aspekte – Zahnärztliche wie Zahntechnische – kompetent und detailliert erfasst. Dr. Marquardt wird speziell auf die praktische Umsetzung im Alltag eingehen, speziell die Registratur demonstrieren und anhand von zahlreichen Fallbeispielen die Plausibilität der einzelnen Behandlungsschritte erläutern. Ein konsequentes, strukturiertes und daher erfolgreiches Konzept wird praxisnah dargestellt. In dem Seminar wird gezeigt, wie sich anhand der Ala-Tragus-Ebene und der Natürlichen Kopf Position (NHP) patientenindividuell und ohne herkömmlichen Gesichts- bzw. Transferbogen Okklusionslinien und Asymmetrien abgreifen lassen. Damit gelingt es, bei zahntechnischen bzw. zahnmedizinischen Versorgungen vor Erstellung eines Therapieplans eventuelle Kompensationen aufzuspüren und Fehlerquellen und Übertragungsfehler beim Anfertigen einer prothetischen Versorgung oder Planung weitestgehend zu minimieren bzw. zu vermeiden. Insbesondere werden auch auf die Möglichkeiten des virtuellen Artikulators eingegangen! Sowohl der analoge als auch der komplett digitale Workflow werden demonstriert.


Schwerpunkte

Praktische Übungen anhand der eigenen Modelle bis hin zur gegenseitigen Findung der richtigen Ebenen, Die Herstellung eigener Registrate sowie die schrittweise Anamnese und Analyse der anatomischen und Kieferrelevanten Parameter verdeutlichen das Erlernte. Anhand von Live-Patienten wird die Systematik, die Plausibilität und die Reproduzierbarkeit verdeutlicht.



Sprache

Deutsch


Teilnehmerzahl

Maximal 24 Personen


Kursgebühr

Einzelmodul: EUR 1.390,- zzgl. MwSt.;
Kombipreis für Module I + II: EUR 2.690,- zzgl. MwSt.
Der Kombipreis gilt nur bei gleichzeitiger Anmeldung beider Module!
Enthalten sind Kursunterlagen, Skript und diverses Übungsmaterial. Mittagessen, Getränke und Kaffee. Instrumente können nur zum Teil gestellt werden. Eine detaillierte Liste mit den mitzubringenden Utensilien für die praktischen Übungen wird rechtzeitig zugesandt und veröffentlicht.


Zertifizierung

20 Fortbildungspunkte (gemäß DGZMK und BZÄK)
Berwertung 4 Sterneherausragender Kurs, sehr empfehlenswert (SFZ)
Der Kurs wird von der EDA und der DGÄZ anerkannt.

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